Am 28. September 2012 hat die ARGE Wintersport ihre erste Tagung in neuer Formation abgehalten, die mit Beschluss des Präsidententreffens vom 24. Juli 2012 nunmehr auf hauptamtlicher Ebene ausgerichtet ist. Dennoch werden sich die Präsidenten der Spitzensportverbände des Wintersports einmal jährlich im Rahmen einer Veranstaltung zu einem strategischen Meinungsaustausch treffen. Zukünftig wird sich die neu ausgerichtete ARGE Wintersport verstärkt als einheitliches Sprachrohr der Spitzensportverbände des Winters gegenüber DOSB, BMI und Öffentlichkeit präsentieren.
Anlässlich der am vergangenen Freitag stattgefundenen Sitzung wurden Themen wie Verbandsförderung, Leistungssportpersonal, Offenlegung der Zielvereinbarungen, Leistungssportstrukturen, Olympiavorbereitung 2014, etc. diskutiert. Um das derzeitige Leistungsniveau des Wintersports aufrecht zu erhalten, hat sich die ARGE Wintersport für ein leistungsgerechtes und leistungsorientiertes Förderungssystem ausgesprochen. Eine Wirtschaftsmacht wie Deutschland soll und muss sich auch im Spitzensport erfolgreich präsentieren und dazu benötigt es entsprechende Rahmenbedingungen. Vor allem diverse Gremien gilt es aus Sicht der ARGE Wintersport zu verschlanken, um somit konstruktiv und effizient Strukturen entwickeln zu können. Hierzu möchte sich die ARGE Wintersport mit Vertretern des Sommerspitzensports treffen, um gemeinsam über die zukünftige Ausrichtung des deutschen Spitzensports zu beraten.
In diesem Zusammenhang hat man sich ebenso mit der aktuellen Leistungssportstruktur Bayerns auseinandergesetzt. Auch hier sieht die ARGE wegen der drastisch rückläufigen Entwicklung erheblichen Handlungsbedarf. Die ARGE Wintersport möchte einen Termin mit dem Bayerischen Kultusministerium vereinbaren und die derzeitige Situation bzw. notwendige Maßnahmen diskutieren.
Des Weiteren wurde das Thema Leistungssportpersonal intensiv behandelt. Der Trainer auf Niveau des Spitzensports ist sehr gut ausgebildet, wird aber vielfach weit unter TVöD bezahlt und häufig von konkurrierenden Nationen abgeworben. Spezifisches und mühevoll erarbeitetes Knowhow der jeweiligen Sportarten wandert somit in solvente Nationen.
Auch im Rahmen der Trainingsstättenförderung bedarf es zwingender Reformen, da diese zuletzt vor sieben Jahren angepasst wurde. Vor allem die gestiegenen Energiepreise (u.a. Erneuerbare-Energie-Gesetz) der vergangenen vier Jahre bereiten vielen Spitzensport- verbänden große Probleme. Die Träger der jeweiligen Sportstätten müssen die Anlagen auf Grund einer unzureichenden Förderung an ausländische Nationen vermieten, was zur Folge hat, dass diese Nationen systematisch durch den deutschen Spitzensport gefördert werden, der eigene Nachwuchs hingegen keine Möglichkeit mehr hat, die Sportstätten im erforderlichen Umfang zu nutzen. Gleiches gilt für den Trainingsstättenbau. Allein im Jahr 2012 sind dem deutschen Spitzensport auf Grund struktureller Defizite Investitionsfördermittel im siebenstelligen Bereich entgangen.
Bezüglich der bereits viel in der Öffentlichkeit diskutierten Zielvereinbarungen hat sich die ARGE Wintersport nicht prinzipiell gegen die Veröffentlichung ausgesprochen. Sportartspezifische Interna sollten dennoch vertraulich behandelt werden. Mit der neu formierten ARGE Wintersport sind sich die Vertreter der jeweiligen Spitzensportverbände einig, ist ein erster entscheidender Schritt getan, um die Entwicklung des deutschen Spitzensports voranzutreiben, um somit den nachhaltigen Erfolg aufrechterhalten zu können.